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Bodenreform
Wenn wir Geld ohne Zinsen und Inflation einführen, besteht die Gefahr, daß die GeldbesitzerInnen in noch größerem Umfang als heute versuchen werden, ohne Arbeitsaufwand ein Einkommen aus dem Eigentum von Grund und Boden zu erzielen. Parallel zu einer Geldreform müßte also eine Bodenreform durchgeführt werden, um den SpekulantInnen den Weg zu verbauen. Auch zu diesem Thema gibt es seit langem gute Vorschläge. Grund und Boden sollten der Gemeinde gehören und von ihr verpachtet werden. So war es in vielen europäischen Ländern üblich, bis das römische Recht im späten Mittelalter das private Bodeneigentum einführte. Die Lösung liegt in einer Mischform aus dem kapitalistischen und dem kommunistischen System: BodeneigentümerIn ist das Dorf, die Stadt, das Land, die Bodennutzung erfolgt privat bzw. durch Unternehmen, und der Bodenpachtertrag kommt über die Gemeinschaft allen BürgerInnen zugute.
Die vorgeschlagene Geld- und Bodenrechtsreform würde zwar den unserem jetzigen Geldsystem immanenten Zwang zum ständigen Wirtschaftswachstum abbauen, aber nicht den leichtfertigen Umgang mit der Umwelt verhindern. Deshalb müßten die Steuergesetze in zwei Richtungen verändert werden. Statt Steuern auf Einkommen zu erheben, müßten die Produkte besteuert werden, und zweitens müßten die ökologischen Kosten der Produkte in die Bemessung der Produktsteuer einfließen.
Es geht darum, daß wir Bürgerinnen und Bürger endlich unser Recht einfordern, ein Tauschmittel zur Verfügung zu haben, das jeder/m dient und nicht nur den wenigen Reichen, die ohnehin nicht mehr wissen, wohin sie mit dem Zinseszins sollen. Frau Kennedy weist in ihrem Buch nach, daß es auch den Reichen auf Dauer dienlich wäre, wenn das Geld vom Zins befreit und damit wertstabiler wird. Heute müssen sie dauernd Angst vor Börsencrashs haben, sie müssen sich Gedanken machen, welche Anlageform sie wählen, und nicht zuletzt müssen sie Angst um ihr Leben und das ihrer Kinder haben, wenn sie sich nicht Tag und Nacht bewachen lassen.
...Oder aber wir erzeugen durch dieses unnatürliche System den ökologischen Zusammenbruch noch vor dem ökonomischen. Wir haben die Wahl zwischen diesen beiden "Endzeitvisionen". Erstaunlich ist für mich die Gleichgültigkeit, mit der wir der drohenden Katastrophe entgegensehen. Dabei gibt es doch gute Lösungen, die allerdings weder von Ökonomen, noch von Bankiers, geschweige denn von PolitikerInnen ernsthaft in Betracht gezogen werden. Vielleicht ist diesem Personenkreis die Fähigkeit des logischen Denkens abhandengekommen.
(aus einem Vortrag von Frau R. Hartmann, Meldorf, auf der Grundlage des Buches von Frau M. Kennedy)
von: Sigrid Saxen
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