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Gedanken zum Sparen aufgrund von Verschuldung
Die Institutionen, die in diesen Jahren der hohen Verschuldung sparen, haben die Dynamik der DM- und Euro-Währung nicht verstanden. Die Hoffnung, die Krise durch Zusammenlegung und Einsparung zu überstehen, trügt. Die Zinsforderung steigt exponentiell, und kein Wachstum oder Sparen kann damit auf Dauer schritthalten.
Vergleich von Industrie und Natur:
Die Firma Witt in Weiden stellte ursprünglich sehr haltbare Textilien her. Der Qualität entsprechend kauften die AbnehmerInnen zu schleppend nach. Der Absatz kam beinahe zum Erliegen, und zur Rettung des Unternehmens wurde die Qualität verschlechtert, damit künftig Ware abgesetzt werden konnte. Auch in der Natur verlangsamt sich kurze Zeit nach dem Aufkommen einer neuen Art das Wachstum stark, das Ökosystem integriert die neue Art und gewinnt sein Gleichgewicht wieder.
Lebensdauer einer Währung:
Rechnerisch muß jede Währung, die Zinseszins erlaubt, 50 bis 60 Jahre nach ihrer Einführung zusammenbrechen. Auf dem Weg dahin liegt große wirtschaftliche Not des größten Bevölkerungsteiles, während das Geld bei weniger als einem Zehntel der Bevölkerung zusammenfließt. In der Vergangenheit wurde nach Ablauf dieser Zeitspanne, in der Wirtschaftskrise, Krieg geführt oder eine neue Währung eingeführt, und die Geldverlagerung begann von neuem. Daß unsere Währung so lange gehalten hat, liegt am Wirtschaftswachstum auf dem Elektroniksektor. Auch die Auslagerung der Produktion in Billiglohnländer hilft der Industrie jetzt noch, Geld zu sparen und damit die Schulden zu verringern. Auf der Gegenseite steigen bei uns die Arbeitslosenzahl und Beschäftigungsverhältnisse mit Einkommen, das nicht zum Leben reicht, insgesamt also Armut.
Lösungen:
Viel länger als 60 Jahre stabil sind Währungsregeln ohne Zinseszins, noch länger die ganz ohne Zinsaufschlag, und manche Systeme verlangen sogar einen negativen Zins, eine Abgabe bei Hortung, also Geldanlage. Den Gemeinschaften, die diese Reformen durchführten, halfen sie in der Krise um 1930 und auch heutzutage; es wird verstärkt wieder eingesetzt seit ungefähr 1980. Das einzige System, das seit 1930 noch besteht, ist das WIR-Geld in der Schweiz, gültig neben dem Franken. Das hoffnungsvolle Wohlstandswachstum stoppte an allen anderen Orten nach 1930 wieder, weil die lokal eingeführte zusätzliche Währung staatlicherseits verboten wurde.
Die in Deutschland am weitesten verbreiteten Ansätze zinsfreien Geldes sind Tauschringe und Regionalwährungen. Weltweit im Kommen ist Gold in Kleinstbarren als Zahlungsmittel. Alle drei haben noch den Stellenwert einer Liebhaberei, obwohl ihre Regeln, vor allem die Freiheit vom Zinseszins, genau die Lösung dafür darstellen, daß Schulden auf Dauer bezahlbar sind und alle Beteiligten ihren Wohlstand behalten, niemand sich auf Kosten anderer bereichert. Zur Anschauung der Wirkungsweise gibt es traditionelle kurze Beispielgeschichten wie die vom wandernden Tausender und Josefspfennig, zusammengestellt in diesem Internetplatz unter Geschichten.
(Vorgetragen am 13. Mai 2011 am Ende der Mitgliederversammlung der Katholischen Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung in Schleswig-Holstein in Neumünster; Schwerpunkt der Versammlung war die Frage der Auflösung des Vereines, weil das Erzbistum die Verwaltung Erwachsenenbildung von 2012 an unter Einsparung der Stelle des Geschäftsführers in Schleswig-Holstein nach Hamburg zentralisieren will.)
von: Sigrid Saxen
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